Undichte Abwasserleitungen sind ein unsichtbares Risiko – für Gebäude, Umwelt und Eigentümer. Eine Dichtheitsprüfung stellt sicher, dass Schmutzwasserleitungen, Grundstücksentwässerungsanlagen und Kanäle frei von Leckagen sind und kein Abwasser in den Boden oder das Grundwasser gelangt.
In vielen Regionen Deutschlands ist die Überprüfung der Dichtheit gesetzlich vorgeschrieben. Diese Regelungen sollen verhindern, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und die Umwelt belastet wird. Ob private Grundstücksentwässerungsanlagen, gewerbliche Abwasseranlagen oder kommunale Kanäle – die regelmäßige Prüfung schützt die Umwelt, verhindert Schäden und erhält den Wert der Immobilie.
Ein aktuelles Dichtheitszertifikat kann den Marktwert eines Hauses sogar erhöhen oder mindern.
Im Folgenden erfahren Sie, was eine Dichtheitsprüfung ist, welche Verfahren es gibt, welche Normen gelten und welche Pflichten Grundstückseigentümer haben.
Dichtheitsprüfung: Das sind die wichtigsten Infos
Eine Dichtheitsprüfung zeigt, ob Abwasserleitungen und Kanäle frei von Leckagen sind.
Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, um Umwelt- und Grundwasserschäden zu verhindern.
Die Prüfung erfolgt mit Luft- oder Wasserdruck nach DIN EN 1610.
Undichte Leitungen müssen saniert werden – z. B. per Inliner- oder Kurzliner-Verfahren.
Regelmäßige Prüfungen schützen Gebäude, verlängern die Lebensdauer von Abwasseranlagen und vermeiden hohe Sanierungskosten.
Was ist eine Dichtheitsprüfung?
Warum ist sie so wichtig?
Methoden der Dichtheitsprüfung
Vergleich der Verfahren bei der Dichtheitsprüfung
Normen und rechtliche Vorgaben
Häufige Fehlerauellen
Was ist eine Dichtheitsprüfung?
Bei der Dichtheitsprüfung (auch Dichtigkeitsprüfung oder Leckageprüfung) wird überprüft, ob Abwasserleitungen, Schächte oder Rohre dicht sind. Ziel ist, das Eindringen von Regenwasser und das Austreten von Schmutzwasser zu verhindern. So bleibt das Grundwasser sauber und die Bausubstanz geschützt – entscheidend ist dabei der richtige Druck, mit dem die Leitungen geprüft werden.
Vor der eigentlichen Druckprüfung erfolgt häufig eine optische Kanal-TV-Inspektion. Dabei wird eine kleine Kamera über Inspektionsöffnungen in das Rohrsystem eingeführt, um den Zustand der Leitung zu beurteilen und mögliche Schäden sichtbar zu machen.
Je nach Ergebnis wird anschließend eine Druckprüfung mit Luft oder Wasser durchgeführt. Eine optische Prüfung reicht nur aus, wenn die Leitung visuell als dicht bewertet werden kann – in anderen Fällen schreibt die DIN EN 1610 die Druckprüfung ausdrücklich vor.
Im Gegensatz zur Leckageortung, die eine vorhandene Undichtigkeit sucht, dient die Dichtheitsprüfung der präventiven Kontrolle und ist ein zentraler Bestandteil der Instandhaltung von Entwässerungsanlagen.
Warum ist die Dichtheitsprüfung wichtig?
Eine undichte Abwasserleitung kann erhebliche Umwelt- und Gebäudeschäden verursachen. Gelangt Schmutzwasser in den Boden, droht die Verunreinigung des Grundwassers – besonders in Wasserschutzzonen. Die jeweiligen Landes- und Kommunalbehörden haben hierzu klare Regelungen geschaffen, um einheitliche Prüfintervalle und Nachweise zu gewährleisten. Umgekehrt kann Grundwasser in beschädigte Rohre eindringen und die Kapazität des Kanalsystems überlasten.
Auch für Grundstückseigentümer ist die Prüfung Pflicht:
Laut § 60 und § 61 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) sowie § 61a des Landeswassergesetzes NRW sind sie verpflichtet, ihre Abwasseranlagen instand zu halten und die Dichtheit regelmäßig überprüfen zu lassen. Die erste Prüfung musste in NRW bis 31. Dezember 2015 erfolgt sein; viele Kommunen legen heute eigene Fristen fest. Bundesweit gelten die Wassergesetze (§§ 60–61 WHG), die den rechtlichen Rahmen für die Abwasserbeseitigung bilden und technische Standards definieren.
Die DIN 1986-30 konkretisiert diese Anforderungen für private Abwasserleitungen. Sie legt fest, in welchen Abständen die Überprüfung zu erfolgen hat und wie der Nachweis der Dichtheit zu dokumentieren ist.
„Alle 10-15 Jahre müssen die Leitungen der Bestandskanäle geprüft werden, das geben EU-Richtlinien so vor.”
Milo Wonneberger, Geschäftsführer Technische Rohrreinigung GmbH
Die wichtigsten Gründe für eine regelmäßige Dichtheitsprüfung:
- Schutz von Grundwasser und Umwelt vor Schadstoffeinträgenn
- Vermeidung von Bauschäden durch austretendes Abwasser
- Erfüllung der rechtlichen Verordnungen nach WHG, DIN EN 1610 und DIN 1986-30
- Werterhalt von Gebäuden und Grundstücken
- Nachweis der ordnungsgemäßen Funktion der Abwasseranlage
- Früherkennung von Schäden und geringere Sanierungskosten
„Überprüft man Rohre vorsorglich auf Dichtheit, kann man kleinere Schäden wie Risse mit kleinen Maßnahmen beheben, bevor ein großer Schaden entsteht und es teuer wird.“
Milo Wonneberger, Technische Rohrreinigung GmbH
Expertenprofil: Technische Rohrreinigung GmbH
Die Technische Rohrreinigung GmbH aus Zwenkau bei Leipzig ist seit 1992 auf Rohr-, Kanal- und Dichtheitsprüfungen spezialisiert.
Mit moderner TV-Inspektion, zertifizierten Fachkräften und nachhaltigen Verfahren sorgt das Unternehmen für sichere Abwasserleitungen und umweltgerechte Sanierung.
Schwerpunkte: Kanalreinigung · Dichtheitsprüfung · TV-Inspektion · 24-Stunden-Service
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Methoden der Dichtheitsprüfung
Je nach System und Einsatzgebiet kommen verschiedene Prüfverfahren zum Einsatz. Die DIN EN 1610 unterscheidet zwischen Luftprüfung und Wasserprüfung, während die DIN EN 1779 zusätzlich Vakuum- und Überdruckverfahren beschreibt. Moderne Betriebe nutzen auch elektronische Leckageprüfverfahren wie das Schnüffelverfahren oder laseroptische Systeme mit Schwefelhexafluorid (SF₆) als Testgas.
Druckprüfung (Luft- oder Wasserprüfung)
Die Druckprüfung ist das gebräuchlichste Verfahren zur Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen. Das Rohrsystem wird verschlossen und mit Luft oder Wasser befüllt. Bei der Prüfung wird das Rohrsystem mit genau definiertem Druck beaufschlagt, um eventuelle Undichtigkeiten zu erkennen. Druckabfall oder er Wasserverlust wird über eine festgelegte Prüfzeit gemessen – oft in mehreren Stufen mit unterschiedlichen Prüfdrücken. Bei der Luftdruckprüfung liegen die Prüfdrücke je nach System zwischen 0,2 und 6 bar oder höher. Die Differenzdruck-Prüfung gilt als kostengünstige und zuverlässige Methode, um Leckagen nachzuweisen. Spezielle elektronische Geräte ermöglichen es, selbst kleinste Undichtigkeiten oder Leckraten genau zu erfassen.
Blasenprüfung (Bubble-Test)
Bei der Blasenprüfung wird die Leitung mit Luftdruck beaufschlagt und anschließend mit einer Seifenlösung bestrichen. Treten an einer Stelle Luftblasen aus, ist dort eine Leckage vorhanden. Das Verfahren eignet sich für kleinere Bauteile oder Anschlüsse, nicht jedoch für ganze Leitungsabschnitte.
Helium-Lecksuche
Die Helium-Lecksuche zählt zu den präzisesten Prüfverfahren. Hier wird das Rohrsystem mit Heliumgas gefüllt, das selbst durch mikroskopisch kleine Undichtigkeiten entweicht. Sogenannte Schnüffelsonden ermöglichen eine hohe Ortsauflösung bei der Leckagesuche. Das Verfahren wird vor allem in Industrieanlagen und Trinkwasserleitungen eingesetzt, wenn absolute Dichtheit gefordert ist.
Vergleich der Verfahren bei der Dichtheitsprüfung
Je nach Leitungssystem und Anwendungsbereich kommen unterschiedliche Prüfverfahren zum Einsatz. Die folgende Übersicht zeigt, wie sich Druckprüfung, Blasenprüfung und Helium-Lecksuche in Genauigkeit, Aufwand und typischem Einsatz unterscheiden.
| Verfahren | Genauigkeit | Aufwand | Typischer Einsatzbereich |
|---|---|---|---|
| Druckprüfung (Luft/Wasser) | hoch | mittel | Neubau, Sanierung, Hausanschlüsse |
| Blasenprüfung (Bubble-Test) | gering | niedrig | Kleinteile, Sichtprüfung, provisorische Kontrolle |
| Helium-Lecksuche | sehr hoch | hoch | Industrie, Spezialanlagen, Trinkwassersysteme |
💡 Hinweis: Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt von Material, Leitungslänge und Lage der Anlage ab. Fachbetriebe wählen die passende Methode nach DIN EN 1610 und den jeweiligen Umständen vor Ort.
„Stellt man bei der Dichtheitsprüfung fest, dass das Rohr undicht ist, wird zuerst mit einer Kamera durch die Leitung gefahren. Ist der Schaden sichtbar, gibt es verschiedene Methoden der Sanierung wie Inliner- oder Kurzliner-Verfahren.“
Milo Wonneberger, Geschäftsführer der Technischen Rohrreinigung GmbH
Technische Rohrreinigung GmbH
📍Zwenkau bei Leipzig und Umgebung
| Verfahren | Beschreibung & Einsatzgebiet | Vorteile | Einschränkungen |
|---|---|---|---|
| Druckprüfung (Luft/Wasser) | Rohrabschnitt wird verschlossen und mit Luft oder Wasser beaufschlagt. Der Druck- bzw. Wasserverlust wird über eine festgelegte Prüfzeit gemessen (teils in Stufen). Ideal bei Neubau, Sanierung und Hausanschlüssen. | Hohe Aussagekraft; normgerecht nach DIN EN 1610; für viele Durchmesser geeignet; präzise Ergebnisse (Wasser) bzw. schnell (Luft). | Empfindlich gegenüber Temperatur-/Druckschwankungen bei Luft; bei großen Nennweiten mit Wasser teils aufwendiger (Befüllung/Entleerung). |
| Blasenprüfung (Bubble-Test) | Leitung mit Luftdruck beaufschlagen und Außenseite/Verbindungen mit Seifenlösung benetzen; sichtbare Blasen zeigen Undichtigkeiten. Eignet sich für Bauteile/Anschlüsse. | Sehr einfach und kostengünstig; schnelle Sichtkontrolle; punktgenaue Leckstellenanzeige. | Keine Messwerte/Protokoll nach DIN EN 1610; nicht für komplette Leitungsabschnitte geeignet; stark vom Sichtfeld abhängig. |
| Helium-Lecksuche | Rohrsystem wird mit Heliumgas befüllt; elektronische Detektoren („Schnüffelsonden“) lokalisieren selbst kleinste Austritte. Einsatz bei hohen Dichtheitsanforderungen (Industrie, Trinkwasser). | Sehr hohe Empfindlichkeit; schnelle, punktgenaue Ortung auch bei Mikroleckagen. | Höhere Kosten und Spezialgerät erforderlich; organisatorisch aufwendiger als Standard-Druckprüfungen. |
Häufige Fehlerquellen & Praxistipps
Eine Dichtheitsprüfung ist nur dann aussagekräftig, wenn sie fachgerecht vorbereitet und durchgeführt wird.
Schon kleine Versäumnisse führen zu Fehlmessungen oder unvollständigen Nachweisen.
- Unzureichende Reinigung der Leitung: Rückstände behindern die Prüfung und verfälschen Ergebnisse.
- Falsche Druckeinstellungen: Ein zu hoher oder zu niedriger Druck führt zu verfälschten Ergebnissen oder Beschädigungen der Leitungen.
- Defekte oder ungeeichte Prüfgeräte: Sie liefern unzuverlässige Werte.
- Undichte Rohrabschlüsse: Diese erzeugen scheinbare Leckagen im Prüfteil.
- Fehlerhafte Dokumentation: Das macht den Nachweis der Dichtheit ungültig.
Infobox: Experten-Tipp
„Tipp, damit Abwasserkanäle möglichst lange halten: Möglichst wenig Chemie verwenden – also keine chemischen Rohrreiniger – und regelmäßig mit viel Wasser spülen. Dann können sich keine Ablagerungen absetzen.“
Milo Wonneberger, Technische Rohrreinigung GmbH
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FAQ: Dichtheitsprüfung
Sie überprüft, ob Abwasserleitungen, Schächte und Kanäle dicht sind. So wird verhindert, dass Abwasser in den Boden oder das Grundwasser gelangt, Schäden oder Probleme entstehen.
Je nach Landesgesetz und Nutzung alle 10 bis 20 Jahre, bei Neubauten nach Fertigstellung.
Wichtig sind DIN EN 1610 und DIN 1986-30, ergänzt durch DWA-A 139 und das Wasserhaushaltsgesetz. Die konkreten Regelungen zur Dichtheitsprüfung können sich je nach Bundesland unterscheiden. Daher sollten Eigentümer stets die geltenden Regelungen ihrer Kommune beachten.
Nein. Nur zertifizierte Fachbetriebe mit geeigneten Geräten dürfen die Prüfung und die anschließende Reinigung der Rohre ausführen.


